Tourensport

32. Samschtigstour 21.10.23 – Ab in die Wiese

Von
Hanspeter Brack

Hanspeter Brack

Eigentlich war für diesen Samstag die Abschlusstour geplant gewesen. Und eigentlich hätte man Diese auch durchführen können. Aber eigentlich sah die die Wetterprognose noch am Donnerstagmorgen mit einer Niederschlagswahrscheinlichkeit von >80% gar nicht nach Durchführbarkeit aus.
Nun hatten wir das Problem für 25-30 Personen, im gut besuchten Kickerhüttle Degerfelden, reserviert gehabt zu haben und deshalb gezwungen waren rechtzeitig abzusagen um nicht unnötig Plätze zu blockieren. Im Nachhinein ist man immer schlauer und die Stimmen die dann sagen die Absage sei zu früh gewesen lassen meist auch nicht lange auf sich warten. Andererseits, wären wir mit einer Handvoll schmutztriefenden Fahrern dagestanden hätten wir uns wohl kaum viele Freunde gemacht. Dumm gelaufen.

Als am Freitagmorgen für Samstag plötzlich doch die Hoffnung auf Sonne angesagt war, stand wenigstens einer normalen «Samschtigstour» nichts mehr im Wege und so war meine erste Tat nach dem Aufstehen das publizieren der Tour. So ganz normal wurde die Tour dank André dann doch nicht, dazu aber später. Wohl um zu zeigen, dass es tatsächlich auch hätte anders kommen können begann es kurz nach zwölf noch ganz kurz zu regnen, was dazu veranlasste die Regenjacke doch einzupacken. Bei noch bewölktem Himmel und akzeptablen 18°C fanden sich André, Gianni, Martin, Sascha, Urs und Hanspeter, in bester Stimmung, am Treffpunkt ein. Nachdem wir von der staatlich geprüften und vereidigten Stimmenauszählerin Sonja auf die Strecke geschickt wurden durften wie uns als erstes in Altweil über den neuen Strassenbelag freuen, endlich ist diese Rüttelei vorbei. Jetzt galt es nur noch das Nadelöhr Binzen zu absolvieren bevor Richtung Fischingen so allmählich Fahrt aufgenommen werden konnte.

Weiter über den Rebberg nach Egringen und das Tal hinauf nach Riedlingen. So allmählich kam nun auch mehr und mehr die Sonne hervor und von hinten waren angeregte Gespräche vernehmbar die kurz vor Riedlingen ziemlich hektisch wurden. Was war passiert? Im Augenwinkel sah ich noch wie André akrobatisch versuchte vom Rasenstreifen neben dem Veloweg wieder auf Denselben zurückzukehren. Als er realisierte, dass dies zu einem unmöglichen Unterfangen werden würde und aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Sturz enden würde, machte er das einzige Richtige und liess, ohne viel Gegenwehr, sein Velo den Weg finden. Dieser führte ab in die Wiese und zwar ziemlich weit. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit bis er endlich, sturzfrei, zum stehen kam. Der Bach kam zwar immer näher die Enten blieben aber unbehelligt, Ente gut alles gut. Den Unterhaltungswert auf einer Skala von 1 bis 10 müsste man mit 10+ bewerten. Zusammen mit Renés Stillstandversuch auf dem Vorderrad – Showact des Jahres.

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Da auf dem weiteren Verlauf der Tour, die zuerst den Anstieg Ausgangs Feuerbach gefolgt von der etwas flacheren aber längeren Steigung nach Feldberg beinhaltete und via Müllheim nach Schliengen und Bad Bellingen führte, niemand mehr versuchte Andrés Darbietung zu überbieten hatten wir also nicht nur steigungsmässig alle Höhepunkte der Tour schon bald hinter uns.
Bei der Einkehr kochten dann die Assoziationen hoch, aus Abschlusstour wurde Abschusstour oder, aufgrund der vielen Baumnüsse die auf der Strecke am Boden lagen auch Abnusstour.

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Nach Spezi und Apfelkuchen mussten wir leicht fröstelnd konstatieren, der Sommer ist definitiv vorbei und lässt kein allzu lange Verweilen in der Gartenbeiz mehr zu.

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Da kam der Aufstieg vor Bamlach gerade gelegen um den Motor wieder auf Betriebstemperatur zu bringen und den restlichen Rückweg wieder mit einem wohligeren Gefühl zu absolvieren.

Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Feuerbach - Feldberg - Müllheim - Efringen - Fischingen – Riehen / 78 Km / 600 Hm

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Romano Figini

Romano Figini

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Samschdigstour vom 30. August 2025

Vermutlich die letzte lange Tour der Saison nahmen wir bei warmem aber wechselhaftem Wetter unter die Räder. Auf dem Plan stand der Passwang «943 m.ü.M.» und die Breitehöchi «847 m.ü.M.», Oberer Hauenstein «730 m.ü.M.», ca. 95 km und 1175 Hm. Die ersten 30 km ging es flott in der Fläche bis nach Breitenbach wo sich in den Hügeln vor uns langsam dunkle Wolken zusammenbrauten. Vor dem Abzweiger Richtung Passwang wurde die Strecke auf einer Strassentafel plötzlich als gesperrt angezeigt. Eine kurze Internetrecherche bei einsetzendem Regen hat jedoch ergeben, dass der nächtliche Bautrupp nicht alle Schilder von der Nachtsperre beseitigt hatte. Es ging also langsam ansteigend und immer steiler werdend Richtung Passwang. Im steileren Stück des Anstieges brachen die Wolken auf und gaben dem blauen Himmel Platz, als hätte es nie geregnet. In Mümliswil ging es in den zweiten Anstieg Richtung Breitehöchi eine schöne kleine Nebenstrasse hoch. Auf der Abfahrt zum Oberen Hauenstein machten wir in Bachtalen halt wo es eine hervorragende Zwetschgenwähe mit Schlagrahm zum füllen der Energiespeicher gab. Mit der Wähe im Bauch rollten wir flott das Waldenburgertal hinunter. Vor Bubendorf wurden wir dann das zweite Mal durchnässt. Diesmal zwar nur kurz aber so richtig Landunter, fast schwimmend bis Liestal. Ab Liestal gings wieder trocken über Frenkendorf, Pratteln und Muttenz nach Birsfelden wo dann der dritte Schauer das Ende der Tour einleitete.
Rennvelo

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Gabriel Ejderyan

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