MTB

MTB Wochenende 2024 Nordschwarzwald

Von
Andreas  Zeller

Andreas Zeller

VCR MTB-Wochenende Nordschwarzwald

Nach dem letztjährigen VCR-Wochenende im Unterengadin ging es Mitte August 2024 für die Biker in die nähere Umgebung, in das kleine Schwarzwaldstädtchen Baiersbronn, welches ungefähr auf geographischer Breite von Strasbourg im Murgtal liegt. Die Gemeinde ist eigentlich eher für Sternegastronomie bekannt, hat aber vor einiger Zeit entschieden die sonst in Baden-Württemberg geltende 2m-Regel (also ein de-facto Verbot von Velos auf schmalen Wegen) ausser Kraft zu setzen und ein ausgeschildertes MTB-Wegnetz anzulegen. Der touristische Erfolg bestätigt diese Initiative und ein friedliches Nebeneinander von Wanderern und Bikern ist hier, wie zB auch in Graubünden, möglich.

Nach der Anreise am Freitag abend liessen wir uns eher fleischlastig im Steakhaus “Tomahawk” bekochen, wobei ein paar Verständigungsprobleme dann noch unverhofft zu einem Extra-Dessert beitrugen. Wohl bekomms! Wir liessen den Abend im gemütlichen Aufenthaltsraum vom “Rundblick” ausklingen und der nächste Morgen verwöhnte uns mit prachtvollem Wetter auf dem Weg zum Startpunkt beim Besucherzentrum des Nationalparks. Wir hatten leider keine Zeit für dieses touristische Highlight (das zu Beginn - wie die MTB-Trails - von Teilen der einheimischen Bevölkerung sehr skeptisch betrachtet wurde, um mittlerweile stolz vorgezeigt zu werden…), sondern rollten uns auf dem Weg zum Mummelsee ein. Nach einem kleinen Zwischenanstieg zum höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds ging es von ebendiesem auf dem Hornisgrinde-Trail wunderbar flowig Richtung Tal.

Auf dem Hornisgrinde

Die teilweise extra angelegten Wegstücke (zB der “Alpirsbacher”, welcher von der gleichnamigen Brauerei gesponsert wird) brachten uns in das Weindorf Sasbachwalden und waren teilweise technisch doch sehr herausfordernd mit Schlüsselstellen bis zum Grad S3 auf der Singletrailskala. Nach einem Zwischenstop am “Schnapsbrunnen” trafen wir auf Joachim, unseren lokalen Guide. Er zeigte der nun auf 9 Personen angewachsenen Gruppe seine Lieblingstrails mit Aussicht übers Rheintal und fast noch wichtiger: eine zünftige Einkehr im “Fiesenmichel”. Wir stellen fest: der Anteil der Biobiker (=ohne elektrische Unterstützung) ist doch inzwischen sehr gering, es gibt ausser uns kaum jemanden ohne “e” am Bike. Manche Teilnehmer wünschen sich mit nun gut gefülltem Bauch auch gerne einen Motor am Velo, aber wir schaffen schlussendlich doch den Anstieg bis zum Parkplatz. Die auf 2000 hm und 62 km verbrannten Kalorien führen wir mittels Zwiebelrostbraten und Co im “Falken” wieder zu und fallen hundsmüde ins Bett.

Mtb Weekend1

Leider hat sich für Sonntag ein Tiefdruckgebiet angemeldet und die Trails um Baiersbronn werden im mehr oder auch minder-starkem Regen erkundet. Der Sandstein hat nach wie vor guten Grip, aber nasse Wurzeln sind dann doch eine rutschige Sache, so dass vorsichtiges Fahren angesagt ist. Zum Glück ist es recht warm, die meisten von uns fahren ohne Regenjacke. Die Trails sind teilweise sehr verblockt und auch mit guter Fahrtechnik lassen sich Schiebe- oder Tragepassagen nicht vermeiden. Am frühen Nachmittag lässt unser Elan spürbar nach und die Gruppe trennt sich auf: der verbleibende harte Kern hängt noch eine Schlaufe dran bevor wir uns alle auf einen Kaffee und Brezeln bzw Kuchen im “Rundblick” treffen und dort sogar noch einmal die Dusche benutzen dürfen. Insgesamt wurden es dann trotz des Regens am zweiten Tag 40 km und ca. 800 hm.

Mtb Weekend3

Weitere Artikel

Mit dem Mountainbike auf der Route 66 – das VCR Bike Weekend 2025 im Tessin

Vom 12. bis 14. September fand das diesjährige Bike Weekend statt und führte neun motivierte Biker ins teilweise sonnige Tessin. Der Auftakt am Freitagabend war klassisch kulinarisch: Bei Pizza in geselliger Runde wurden die letzten kalorienhaften Vorbereitungen getroffen, die Energiespeicher gefüllt und die Vorfreude auf die kommenden Höhenmeter geteilt. Am Samstagmorgen startete der Tag mit einem Frühstück mit herlicher Aussicht auf den Monte San Salvatore. Danach wurden die Bikes gepackt und es ging gleich in die erste Steigung. Über den Monte Brè und die Alpe Bolla führte der Weg zur Hütte am Passo San Lucio, wo eine feine Polenta neue Kräfte spendete. Die Weiterfahrt durch die Wolken, vorbei am Cima Moncucco, forderte Kondition und Technik. Die abschliessende & anspruchsvolle Abfahrt nach Isone verlangte zum Schluss nochmals volle Konzentration. Am Dorfbrunnen wurden die Bikes gereinigt, bevor sie, wie ihre Fahrer, im Hotel zur verdienten Ruhe kamen. Insgesamt wurden am ersten Tag rund 2'200 Höhenmeter bei 52.5 km bewältigt. Am Sonntag zeigte sich das Tessin von seiner besten Seite: Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel begleiteten unsere Gruppe auf der Tour Richtung Rivera. Eine Planänderung führte dazu, dass die Route angepasst werden musste, was dem Erlebnis aber keinen Abbruch tat. Weitere 1'300 Höhenmeter wurden erklommen, bevor die wunderbaren Trails oberhalb von Manno uns zurück nach Lugano führten. Das Mittagessen wurde kurzerhand ausgelassen, um noch ein paar zusätzliche Trailkilometer bei bestem Wetter zu sammeln und um frühzeitig die Heimreise nach Basel anzutreten. Ein Wochenende voller Höhenmeter, Trailspass und guter Laune und das ganz ohne Pannen oder Verletzungen. Ein herzliches Dankeschön an das OK und alle Teilnehmenden für dieses gelungene Bike Weekend! Übrigens: Die Biker des VCR sind das ganze Jahr über aktiv, jeweils donnerstags um 19:00 Uhr ist Treffpunkt auf dem Dorfplatz in Riehen. Neue Gesichter sind herzlich willkommen!
Romano Figini

Romano Figini

Rennvelo

Samschdigstour vom 30. August 2025

Vermutlich die letzte lange Tour der Saison nahmen wir bei warmem aber wechselhaftem Wetter unter die Räder. Auf dem Plan stand der Passwang «943 m.ü.M.» und die Breitehöchi «847 m.ü.M.», Oberer Hauenstein «730 m.ü.M.», ca. 95 km und 1175 Hm. Die ersten 30 km ging es flott in der Fläche bis nach Breitenbach wo sich in den Hügeln vor uns langsam dunkle Wolken zusammenbrauten. Vor dem Abzweiger Richtung Passwang wurde die Strecke auf einer Strassentafel plötzlich als gesperrt angezeigt. Eine kurze Internetrecherche bei einsetzendem Regen hat jedoch ergeben, dass der nächtliche Bautrupp nicht alle Schilder von der Nachtsperre beseitigt hatte. Es ging also langsam ansteigend und immer steiler werdend Richtung Passwang. Im steileren Stück des Anstieges brachen die Wolken auf und gaben dem blauen Himmel Platz, als hätte es nie geregnet. In Mümliswil ging es in den zweiten Anstieg Richtung Breitehöchi eine schöne kleine Nebenstrasse hoch. Auf der Abfahrt zum Oberen Hauenstein machten wir in Bachtalen halt wo es eine hervorragende Zwetschgenwähe mit Schlagrahm zum füllen der Energiespeicher gab. Mit der Wähe im Bauch rollten wir flott das Waldenburgertal hinunter. Vor Bubendorf wurden wir dann das zweite Mal durchnässt. Diesmal zwar nur kurz aber so richtig Landunter, fast schwimmend bis Liestal. Ab Liestal gings wieder trocken über Frenkendorf, Pratteln und Muttenz nach Birsfelden wo dann der dritte Schauer das Ende der Tour einleitete.
Rennvelo

Rennbericht der Schweizer Meisterschaft 2025 in Fischingen

Am 30. Juni 2025 nahm ich an der Schweizer Meisterschaft in Fischingen teil. Die Strecke war sehr anspruchsvoll: 74 km, 1400 Höhenmeter, aufgeteilt in 5 Runden à 14.5 km. Das Rennen fand bei grosser Hitze statt, unser Start war um 14:12 Uhr – mitten in der heissesten Tageszeit. Bereits in der ersten Runde attackierten die Favoriten, und eine kleine Spitzengruppe setzte sich ab. Ich blieb im Peloton, das sich schnell auf etwa 20 Fahrer reduzierte. In der zweiten Runde verschärfte sich das Tempo, einige Fahrer aus der Spitzengruppe fielen zu uns zurück. Leider verpasste ich in der Verpflegungszone meine Wasserflasche und musste eine Runde ohne Flüssigkeit fahren. Erst in der dritten Runde konnte ich wieder trinken. Ab diesem Moment wurde das Rennen für mich sehr hart – ich bekam Rückenschmerzen und Krämpfe, wahrscheinlich durch eine etwas zu kleine Radgeometrie und Probleme mit dem Sattel. In der vierten Runde konnte ich mich nochmal gut halten und lag kurzzeitig auf Platz 21. Doch in der letzten Runde, gleich beim ersten Anstieg, ging mir die Kraft komplett aus. Die Schmerzen wurden so stark, dass ich nicht mehr mit dem Peloton mitfahren konnte. Ich beendete das Rennen mit mehreren Pausen, aber immerhin im Ziel. Fazit Das Rennen war extrem lehrreich: Bei Hitze ist reines Wasser im Bidon Pflicht Die Ernährung unterwegs ist entscheidend Material und Sitzposition müssen optimal abgestimmt sein Ich bin nicht zufrieden mit dem Resultat, aber ich nehme viele wertvolle Erfahrungen mit – und freue mich schon auf die nächsten Rennen.
Gabriel Ejderyan

Gabriel Ejderyan