Tourensport

Rückblick "Samschtigstouren" 2023

Von
Hanspeter Brack

Hanspeter Brack

Wenn man (fast) alle absolvierten Touren der Saison 2023 übereinander legt dann sieht das so aus:

Samschtigstouren 2023

Am 07.01. startete die Touren-Saison 2023 mit einer 60 Km Fahrt durch das badische Umland. Wegen durchzogener Wetterbedingungen fanden sowohl im Januar wie auch im Februar insgesamt nur je zwei Ausfahrten statt. Man tröstete sich zu diesem Zeitpunkt mit der Perspektive des bevorstehenden Frühjahres. Der sollte nicht besser werden. Die von starken Niederschlägen geprägten Monate März bis Mai liessen viel Ausfahrten zu einer Zitterpartie werden, oder eine Durchführung gar nicht erst zu. 

Anfang Juni wurde dann sprichwörtlich der Wetterschalter umgelegt. Praktisch über Nacht stiegen die Temperaturen. Daran mussten wir uns am 10. Juni auf den 85 Km, die es auf der Strecke Riehen – Kandern – Badenweiler – Müllheim – Efringen – Riehen, zu bewältigen galt erstmal gewöhnen. Von nun an sollte es bis weit in den Oktober hinein sommerlich bleiben. So konnte auch die, um eine Woche, verschobene Pfingsttour bei perfekten äusseren Bedingungen stattfinden. Nach einer schönen und zügigen Fahrt das Elsass hinab wurde, nach Landeswechsel bei Neuenburg, das «Nudelhüsli» in Kandern angesteuert, wo wir mit Pasta und anderen Leckereien verwöhnt wurden.

Eine Woche später fand, mit Überquerung des Oberen und des Unteren Hauenstein, ein erster Saisonhöhepunkt statt.  Nach zwei Jahren Bauzeit konnte man endlich wieder einigermassen unbehindert das Waldenburgertal passieren. Anfangs Juni amtete für einmal Urs als Tourenleiter, führte die Teilnehmer ins Elsass und kratzte dabei erneut an der 100 Km Marke. 

Der grossen Hitze des Hochsommers geschuldet wurden dann aber bis Ende August wieder eher etwas kürzere Strecken absolviert. Dabei wurde abwechselnd das badische und das schweizerische Umland befahren. Nenzlingen, Blauen, Lehnacker, Sallneck, Titterten, Diegten, viel wurde nicht ausgelassen.

Ein weiteres Saisonhighlight stellte sicher der 9. September dar. Nicht nur wegen des Grillabends sondern auch der denkwürdigen Fahrt Richtung Norden bis Heitersheim. Am Ende der Strecke konnte, über die mehrheitlich flachen 100 Km, fast ein 30iger Schnitt verbucht werden. Zugegeben, der eine oder andere musste dabei wohl etwas an die Grenzen gehen aber für Gesprächsstoff, zwischen Steak und Dessert, war gesorgt.

Mittlerweile war die Jahreshälfte deutlich überschritten und eigentlich hatte keiner damit gerechnet der Tourensaison einen weiteren Höhepunkt hinzufügen zu können. Dank anhaltender Wärme kam es aber anders. Am letzten Septembersamstag konnten wir unseren Wirkungskreis mit einer Fahrt über den Kaistenberg nochmals deutlich Richtung Osten ausweiten. Leider bleibt mir die an sich schöne Tour, durch die teilweise sehr aggressiven und dummen Automobilisten, in sehr schlechter Erinnerung. Diesen Hügel habe ich aus meinem Repertoire gestrichen. 

Am 7. Oktober konnten wir bei noch immer über der 20°C Marke liegenden Temperaturen dann auch noch die Fahrt über Gersbach mit anschliessender Abfahrt das Werratal hinunter in Angriff nehmen. Normalerweise um dies Jahreszeit bereits zu kalt brachte uns nur die enge Werratalschlucht etwas zum frösteln.

Danach wiederholte sich das Bild des Frühlings. Einfach in die andere Richtung. Über Nacht schlug das Wetter um leider nicht nur auf kalt, sondern auch auf kalt und nass. So kamen denn im November und Dezember zwar noch ein paar kürzere Ausfahrten zustande, irgendwie aber immer auf der Flucht vor dem nächsten Regenguss. 

Auf insgesamt 37 Samschtigstouren wurden Total 2779 Km und 20'135 Hm absolviert. Leider war auch ein Sturz zu verbuchen, der aber glücklicherweise ohne dramatische Folgen blieb.

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Mit dem Mountainbike auf der Route 66 – das VCR Bike Weekend 2025 im Tessin

Vom 12. bis 14. September fand das diesjährige Bike Weekend statt und führte neun motivierte Biker ins teilweise sonnige Tessin. Der Auftakt am Freitagabend war klassisch kulinarisch: Bei Pizza in geselliger Runde wurden die letzten kalorienhaften Vorbereitungen getroffen, die Energiespeicher gefüllt und die Vorfreude auf die kommenden Höhenmeter geteilt. Am Samstagmorgen startete der Tag mit einem Frühstück mit herlicher Aussicht auf den Monte San Salvatore. Danach wurden die Bikes gepackt und es ging gleich in die erste Steigung. Über den Monte Brè und die Alpe Bolla führte der Weg zur Hütte am Passo San Lucio, wo eine feine Polenta neue Kräfte spendete. Die Weiterfahrt durch die Wolken, vorbei am Cima Moncucco, forderte Kondition und Technik. Die abschliessende & anspruchsvolle Abfahrt nach Isone verlangte zum Schluss nochmals volle Konzentration. Am Dorfbrunnen wurden die Bikes gereinigt, bevor sie, wie ihre Fahrer, im Hotel zur verdienten Ruhe kamen. Insgesamt wurden am ersten Tag rund 2'200 Höhenmeter bei 52.5 km bewältigt. Am Sonntag zeigte sich das Tessin von seiner besten Seite: Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel begleiteten unsere Gruppe auf der Tour Richtung Rivera. Eine Planänderung führte dazu, dass die Route angepasst werden musste, was dem Erlebnis aber keinen Abbruch tat. Weitere 1'300 Höhenmeter wurden erklommen, bevor die wunderbaren Trails oberhalb von Manno uns zurück nach Lugano führten. Das Mittagessen wurde kurzerhand ausgelassen, um noch ein paar zusätzliche Trailkilometer bei bestem Wetter zu sammeln und um frühzeitig die Heimreise nach Basel anzutreten. Ein Wochenende voller Höhenmeter, Trailspass und guter Laune und das ganz ohne Pannen oder Verletzungen. Ein herzliches Dankeschön an das OK und alle Teilnehmenden für dieses gelungene Bike Weekend! Übrigens: Die Biker des VCR sind das ganze Jahr über aktiv, jeweils donnerstags um 19:00 Uhr ist Treffpunkt auf dem Dorfplatz in Riehen. Neue Gesichter sind herzlich willkommen!
Romano Figini

Romano Figini

Rennvelo

Samschdigstour vom 30. August 2025

Vermutlich die letzte lange Tour der Saison nahmen wir bei warmem aber wechselhaftem Wetter unter die Räder. Auf dem Plan stand der Passwang «943 m.ü.M.» und die Breitehöchi «847 m.ü.M.», Oberer Hauenstein «730 m.ü.M.», ca. 95 km und 1175 Hm. Die ersten 30 km ging es flott in der Fläche bis nach Breitenbach wo sich in den Hügeln vor uns langsam dunkle Wolken zusammenbrauten. Vor dem Abzweiger Richtung Passwang wurde die Strecke auf einer Strassentafel plötzlich als gesperrt angezeigt. Eine kurze Internetrecherche bei einsetzendem Regen hat jedoch ergeben, dass der nächtliche Bautrupp nicht alle Schilder von der Nachtsperre beseitigt hatte. Es ging also langsam ansteigend und immer steiler werdend Richtung Passwang. Im steileren Stück des Anstieges brachen die Wolken auf und gaben dem blauen Himmel Platz, als hätte es nie geregnet. In Mümliswil ging es in den zweiten Anstieg Richtung Breitehöchi eine schöne kleine Nebenstrasse hoch. Auf der Abfahrt zum Oberen Hauenstein machten wir in Bachtalen halt wo es eine hervorragende Zwetschgenwähe mit Schlagrahm zum füllen der Energiespeicher gab. Mit der Wähe im Bauch rollten wir flott das Waldenburgertal hinunter. Vor Bubendorf wurden wir dann das zweite Mal durchnässt. Diesmal zwar nur kurz aber so richtig Landunter, fast schwimmend bis Liestal. Ab Liestal gings wieder trocken über Frenkendorf, Pratteln und Muttenz nach Birsfelden wo dann der dritte Schauer das Ende der Tour einleitete.
Rennvelo

Rennbericht der Schweizer Meisterschaft 2025 in Fischingen

Am 30. Juni 2025 nahm ich an der Schweizer Meisterschaft in Fischingen teil. Die Strecke war sehr anspruchsvoll: 74 km, 1400 Höhenmeter, aufgeteilt in 5 Runden à 14.5 km. Das Rennen fand bei grosser Hitze statt, unser Start war um 14:12 Uhr – mitten in der heissesten Tageszeit. Bereits in der ersten Runde attackierten die Favoriten, und eine kleine Spitzengruppe setzte sich ab. Ich blieb im Peloton, das sich schnell auf etwa 20 Fahrer reduzierte. In der zweiten Runde verschärfte sich das Tempo, einige Fahrer aus der Spitzengruppe fielen zu uns zurück. Leider verpasste ich in der Verpflegungszone meine Wasserflasche und musste eine Runde ohne Flüssigkeit fahren. Erst in der dritten Runde konnte ich wieder trinken. Ab diesem Moment wurde das Rennen für mich sehr hart – ich bekam Rückenschmerzen und Krämpfe, wahrscheinlich durch eine etwas zu kleine Radgeometrie und Probleme mit dem Sattel. In der vierten Runde konnte ich mich nochmal gut halten und lag kurzzeitig auf Platz 21. Doch in der letzten Runde, gleich beim ersten Anstieg, ging mir die Kraft komplett aus. Die Schmerzen wurden so stark, dass ich nicht mehr mit dem Peloton mitfahren konnte. Ich beendete das Rennen mit mehreren Pausen, aber immerhin im Ziel. Fazit Das Rennen war extrem lehrreich: Bei Hitze ist reines Wasser im Bidon Pflicht Die Ernährung unterwegs ist entscheidend Material und Sitzposition müssen optimal abgestimmt sein Ich bin nicht zufrieden mit dem Resultat, aber ich nehme viele wertvolle Erfahrungen mit – und freue mich schon auf die nächsten Rennen.
Gabriel Ejderyan

Gabriel Ejderyan