VCR MTB-Wochenende Nordschwarzwald
Nach dem letztjährigen VCR-Wochenende im Unterengadin ging es Mitte August 2024 für die Biker in die nähere Umgebung, in das kleine Schwarzwaldstädtchen Baiersbronn, welches ungefähr auf geographischer Breite von Strasbourg im Murgtal liegt. Die Gemeinde ist eigentlich eher für Sternegastronomie bekannt, hat aber vor einiger Zeit entschieden die sonst in Baden-Württemberg geltende 2m-Regel (also ein de-facto Verbot von Velos auf schmalen Wegen) ausser Kraft zu setzen und ein ausgeschildertes MTB-Wegnetz anzulegen. Der touristische Erfolg bestätigt diese Initiative und ein friedliches Nebeneinander von Wanderern und Bikern ist hier, wie zB auch in Graubünden, möglich.
Nach der Anreise am Freitag abend liessen wir uns eher fleischlastig im Steakhaus “Tomahawk” bekochen, wobei ein paar Verständigungsprobleme dann noch unverhofft zu einem Extra-Dessert beitrugen. Wohl bekomms! Wir liessen den Abend im gemütlichen Aufenthaltsraum vom “Rundblick” ausklingen und der nächste Morgen verwöhnte uns mit prachtvollem Wetter auf dem Weg zum Startpunkt beim Besucherzentrum des Nationalparks. Wir hatten leider keine Zeit für dieses touristische Highlight (das zu Beginn - wie die MTB-Trails - von Teilen der einheimischen Bevölkerung sehr skeptisch betrachtet wurde, um mittlerweile stolz vorgezeigt zu werden…), sondern rollten uns auf dem Weg zum Mummelsee ein. Nach einem kleinen Zwischenanstieg zum höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds ging es von ebendiesem auf dem Hornisgrinde-Trail wunderbar flowig Richtung Tal.
Die teilweise extra angelegten Wegstücke (zB der “Alpirsbacher”, welcher von der gleichnamigen Brauerei gesponsert wird) brachten uns in das Weindorf Sasbachwalden und waren teilweise technisch doch sehr herausfordernd mit Schlüsselstellen bis zum Grad S3 auf der Singletrailskala. Nach einem Zwischenstop am “Schnapsbrunnen” trafen wir auf Joachim, unseren lokalen Guide. Er zeigte der nun auf 9 Personen angewachsenen Gruppe seine Lieblingstrails mit Aussicht übers Rheintal und fast noch wichtiger: eine zünftige Einkehr im “Fiesenmichel”. Wir stellen fest: der Anteil der Biobiker (=ohne elektrische Unterstützung) ist doch inzwischen sehr gering, es gibt ausser uns kaum jemanden ohne “e” am Bike. Manche Teilnehmer wünschen sich mit nun gut gefülltem Bauch auch gerne einen Motor am Velo, aber wir schaffen schlussendlich doch den Anstieg bis zum Parkplatz. Die auf 2000 hm und 62 km verbrannten Kalorien führen wir mittels Zwiebelrostbraten und Co im “Falken” wieder zu und fallen hundsmüde ins Bett.
Leider hat sich für Sonntag ein Tiefdruckgebiet angemeldet und die Trails um Baiersbronn werden im mehr oder auch minder-starkem Regen erkundet. Der Sandstein hat nach wie vor guten Grip, aber nasse Wurzeln sind dann doch eine rutschige Sache, so dass vorsichtiges Fahren angesagt ist. Zum Glück ist es recht warm, die meisten von uns fahren ohne Regenjacke. Die Trails sind teilweise sehr verblockt und auch mit guter Fahrtechnik lassen sich Schiebe- oder Tragepassagen nicht vermeiden. Am frühen Nachmittag lässt unser Elan spürbar nach und die Gruppe trennt sich auf: der verbleibende harte Kern hängt noch eine Schlaufe dran bevor wir uns alle auf einen Kaffee und Brezeln bzw Kuchen im “Rundblick” treffen und dort sogar noch einmal die Dusche benutzen dürfen. Insgesamt wurden es dann trotz des Regens am zweiten Tag 40 km und ca. 800 hm.